Kreta / Griechenland

Skinokapsala

SkinokapsalaFährt man die Küstenstraße von Ierapetra (drittgrößte Stadt auf Kreta) noch wenige Kilometer weiter südöstlich entlang, nähern sich die hoch aufragenden Berge des Thriptis-Gebirges dem Meer. Die Straße steigt nun an und schlängelt sich um malerische Buchten mit steil abfallenden Felshängen zur Meeresseite und ebenso steil ansteigenden Felshängen zur Landseite. Ab und zu geben sie den Blick in dahinter liegende noch höhere Bergwelten frei, mit einer ersten Ahnung ihrer imposanten Schönheit. Nach einer der zahlreichen engen Straßenkurven kommt unvermittelt das Hinweisschild nach Skinokapsala. Man muss in den ersten Gang zurückschalten, um die steil aufsteigende und mit grobem Beton bedeckte Straße zu nehmen. Nach kurzer Zeit geht sie dann in eine erst jüngst mit EU-Mitteln asphaltierte Straße über und gibt einem die Ruhe für einen Blick auf den sich nun öffnenden Canyon, der einen vom Nullpunkt des Meeresspiegels in ein Hochgebirge zu versetzen scheint. Schnell muss man den Blick wieder auf die Straße lenken, die sich nun eng an die Berge geschmiegt immer höher windet, für stets neue Einblicke in die Täler. Es begleitet einem dabei die Hoffnung von keinem entgegen kommendem Fahrzeug gestört zu werden, auch weil man dann auf die oft steil abfallende äußere Kante der Straße ausweichen muss.

SkinokapsalaNeben den zerklüfteten Bergen, mit von Wind und Wetter geschliffenen und gestalteten Felsengruppen, prägt eine unendliche Zahl von Olivenbäumen die Gegend, eingebettet zwischen nackten Felsen, Kiefern und allerlei Kräutern und unbekannten Büschen. Die Olivenbäume wachsen hier an steilen Hängen oder auf wenig ausgeprägten Terrassen die Berge hinauf, ihr Stamm ist nur kurz, der scharfe Wind erlaubt keinen höheren Wuchs. Die Eingriffe der Menschen zur Bearbeitung der Olivenhaine und der Schwere dieser Arbeit sind sichtbar, und auch die Kraft der Natur in dieser rauen Bergwelt, sich das immer wieder zurückholen zu wollen. Erst spät wird inmitten der Weite der Täler sichtbar wo hier Menschen wohnen.

SkinokapsalaEinem Schwalbennest gleich, klebt Schinokapsala an einem Berghang. Terrassenförmig, wie auch die Olivenbäume, sind die kleinen Häuser den Berg hinauf gebaut worden, durchschnitten von steilen Wegen und zwei engen Strassen. Viele Häuser sind unbewohnt, manche bereits Ruinen, daneben bewohnte Häuser, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und einige wenige Neubauten. Wer hier lebt, lebt von den Oliven und das reicht eigentlich schon lange nicht mehr. Die Jungen sind daher meist schon weg, dorthin wo der Arbeitslohn zum Leben reicht. Geblieben sind die Älteren, mit ihrem eigenen Haus, einem Gemüsegarten und bescheidenen Ansprüchen an die Moden der Zeit, weil so der Erlös der Oliven eben gerade noch reicht. Yannis Fronimakis ist einer der Jüngeren im Ort und versucht mit Unterstützung von arteFakt dieser Olivenkultur wieder eine moderne Zukunft zu geben.

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